Krafft-Punkt

Der Krafft-Punkt ist ein enger Temperaturbereich (Krafft-Temperatur), oberhalb dessen die Löslichkeit von anionischen und kationischen Tensiden infolge Bildung von Mizellen (Mizellbildung) sprunghaft zunimmt. Es ist ein Tripelpunkt, an dem die Tenside als Monomere, Mizellen und als hydratisierte Feststoffe vorliegen. Benannt ist sie nach Friedrich Krafft[1], der die Emulsionstheorie 1893 entwickelte.[2]

Die Bestimmung des Krafft-Punkts erfolgt durch Trübungsmessung gemäß DIN 53918. Bei Seifen versteht man unter dem Krafft-Punkt die Temperatur, bei der sich eine heiße, transparente Seifenlösung beim Abkühlen trübt.

Da eine schwache Abhängigkeit von der Gesamt-Tensidkonzentration im System besteht, spricht man auch vom Krafft-Boundary.

  1. H.-J. Butt, K. Graf, M. Kappl: Physics and chemistry of interfaces. Wiley-VCH, 2003, ISBN 9783527404131.
  2. Siegfried Ebel und Hermann J. Roth (Herausgeber): Lexikon der Pharmazie, Georg Thieme Verlag, 1987, S. 382, ISBN 3-13-672201-9.

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